Labeleinteilung nach Standardinhaber, Zielen und Strategie

Label lassen sich sowohl bezüglich der Standardinhaber, als auch bezüglich ihrem festgelegten Regelbereich in Kategorien einordnen.

Standardinhaber

Bei der Klassifikation von Labels bezüglich dem Standardinhaber werden drei Rubriken unterschieden: Privates Label, Unabhängiges institutionelles Siegel oder unabhängiges staatliches Label. Relevante Standards sind in der folgenden Grafik der zutreffenden Rubrik zugeordnet.

Ziele

Bei Betrachtung der Regelbereiche, d.h. welche Anforderungen und Kriterien an die Produkte gestellt werden, lassen sich fünf verschiedene Ansätze/Ziele der Produktkennzeichnung bzw. -bewertung bei Textilien klassifizieren. Entsprechend können die Siegel grob in "Nachhaltigkeits-Label",  „Umwelt-Label", "Gesundheits-Label", „Sozial- Label", "Fairtrade-Label" und „Kreislauf-/Recycling-Label" eingeteilt werden.

Quelle: it fits

„Gesundheits-Label“

Diese basieren auf Schadstoffprüfungen am Endprodukt. Sie orientieren sich daran, gesundheitliche Risiken für die Konsumenten zu reduzieren. In den zugrunde liegenden Prüfkriterien ist die Einhaltung von Grenzwerten für verschiedene Schadstoffe wie Schwermetalle oder Formaldehyd festgelegt. Das derzeit am weitesten verbreitete Zeichen auf dem Markt ist der Öko-Tex Standard 100.
Ziel: Humanökologie

„Umwelt-Label“

Hier werden die Umweltauswirkungen der Produkte sowie der Produktionsprozesse entlang der gesamten textilen Kette betrachtet, d.h. von der Fasergewinnung über verschiedene Verarbeitungsprozesse (wie spinnen, weben, stricken, veredeln, färben, konfektionieren) bis zum fertigen Produkt. Zu dieser Kategorie zählen die Richtlinien von Anbauverbänden wie IFOAM oder die EU Verordnung Nr. 834/2007 hinsichtlich der Rohstoffherstellung oder der Bluesign Standard im Bereich der Weiterverarbeitung.
Ziel: Produktionsökologie

„Sozial-Label“

Sozial-Label garantieren die Einhaltung bestimmter sozialer und ethischer Kriterien, die Aufschluss über die Arbeitsbedingungen geben, unter denen das angebotene Produkt hergestellt worden ist. Ein Beispiel ist das Rugmark Zeichen für Teppiche oder Care & Fair, sowie "Cotton Made in Africa". Wobei es bei den meisten Sozialprogrammen meist weniger um die Produktkennzeichnung geht, sondern vielmehr um die Sicherstellung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten (z.B. Audits gemäß BSCI, WRAP, SA 8000, u.a.).
Ziel: Sozialverträglichkeit, bessere Arbeitsbedingungen

„Kreislauf- bzw. Recycling-Label“

Diese Labelkategorie beschäftigt sich mit der ökologisch optimalen Beseitigung von Abfallmengen während der Produktion und umweltschonender Entsorgung bzw. Recycling von Textilien nach ihrem Gebrauch. Recyceltes Material muss aus wiederaufbereitetem Rohmaterial bestehen, welches Produkte beinhaltet, deren Lebenszyklus abgeschlossen ist (z.B. durch den Gebrauch des Konsumenten) und/oder Produktions-/Produktreste. Als Beispiel sind zu TerraCycle, Scientific Certification Systems (SCS) oder der Global Recycle Standard von Textile Exchange zu nennen.
Ziel: Entsorgungsökologie

„Nachhaltigkeits-Label“

Nachhaltigkeitslabel fordern eine ganzheitliche Betrachtung der Produktkennzeichnung und versuchen neben gesundheitlichen Kriterien sowohl umweltbezogene Produkt- und Produktionsstandards als auch soziale Standards in ihren Anforderungen zu berücksichtigen. Im besten Fall sind sogar Kriterien zu Entsorgung und Recycling sowie Ressourceneffizienz definiert. Damit wird neben dem fertigen Produkt der gesamte Lebensweg unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Standards erfasst. Dem Anspruch eines Nachhaltigkeits-Label wird z.B. IVN Naturtextil zertifiziert Best oder der GOTS gerecht.
Ziel: Umwelt- und Sozialmanagement in der gesamten Wertschöpfung, vereint möglichst alle anderen genannten Ziele.

Natürlich stehen hinter jedem Label/Standard bestimmte Ziele und Strategien, so dass nie alle Anforderungen gleichermaßen Berücksichtigung finden können, da ein Standard somit kaum umsetzbar wäre.