Textile Exchange hat die Messlatte für die Definition einer "bevorzugten" Faser oder eines "bevorzugten" Rohstoffs höher gelegt und setzt sich für Produktionsmodelle ein, die langfristige, messbare Vorteile für das Klima, die Natur und die Menschen bringen.
Hintergrund zum Begriff "Bevorzugt"
2010 begann Textile Exchange den Begriff "bevorzugt" zu verwenden, um Fasern und Materialien zu kategorisieren, die mit verbesserten ökologischen oder sozialen Ergebnissen in Verbindung gebracht werden und um sie so von konventionellen Optionen zu unterscheiden. Ziel war es, Unklarheiten darüber zu beseitigen, was als nachhaltiges oder verantwortungsbewusstes Material zählt, und damit der Branche eine Orientierungshilfe zu geben, um ihr Engagement für Nachhaltigkeit zu verstärken.
Die Definition von "bevorzugt" von Textile Exchange hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, um den wachsenden Ambitionen und Fortschritten der Branche Rechnung zu tragen. Aber jetzt ist es Zeit für eine größere Veränderung. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 45 % zu senken, und das bedeutet, dass wir unsere Kriterien für die Erreichung dieses Ziels verschärfen müssen.
Schrittweise Veränderungen, die weniger Schaden anrichten sollen, reichen nicht aus, um unsere Ziele zu erreichen. Wir müssen damit beginnen, Materialien auf eine Weise zu produzieren, die Klimaschäden ganzheitlich behebt und dabei auch der Natur, den Menschen und den Tieren aktiv zugutekommt.
VON
"Eine Faser oder ein Rohstoff, der im Vergleich zu einer konventionellen Produktion zu verbesserten ökologischen und/oder sozialen Nachhaltigkeitsergebnissen und -auswirkungen führt."
ZU
"Eine Faser oder ein Rohstoff, der im Vergleich zur konventionellen Produktion durch einen ganzheitlichen Ansatz zur Umgestaltung der Produktionssysteme durchgängig geringere Auswirkungen und größere Vorteile für Klima, Natur und Menschen bietet."
Wir wollen die Industrie zu widerstandsfähigen, regenerativen und zirkulären Produktionspraktiken führen und so wechselseitige Systeme schaffen, die mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie. Auf diese Weise hoffen wir, eine nachhaltige Zukunft für alle Beteiligten entlang dieser globalen Lieferketten zu gewährleisten, von den Landwirten bis zu den Lieferanten und Marken.
Es gibt mehrere Wege zur Verringerung der Umweltauswirkungen, aber alle müssen die Wechselbeziehung zwischen Klima, Natur und Menschen berücksichtigen. Die von uns vorgeschlagene neue Definition lehnt sich an das UNEP-Narrativ zur Wiederherstellung von Ökosystemen an und streicht den "und/oder"-Ansatz in unserer derzeitigen Definition. Unser Fokus muss ganzheitlich sein: wenn wir uns um die Reduzierung von Emissionen bemühen, dabei aber die Menschenrechte vernachlässigen oder es versäumen, die biologische Vielfalt zu schützen, bedeutet die Lösung eines Problems, dass auf dem Weg dorthin neue entstehen.
Indem wir ergebnisorientierte Indikatoren in diese Definition einbeziehen, wollen wir auch die Produktion von landbasierten Materialien steigern, die einen positiven Beitrag zur Widerstandsfähigkeit der Natur und der lokalen Gemeinschaften leisten, und unsere Bemühungen darauf ausrichten, den Anteil der recycelten Textilien, die die Industrie verwendet, deutlich zu erhöhen.
Die nachstehenden Grundsätze bilden einen Rahmen für die langfristige Umgestaltung der Faser- und Rohstoffproduktionssysteme. Auch wenn sie heute noch sehr ehrgeizig zu sein scheinen/zu ambitioniert wirken, wird uns diese Richtung, in der die Materialien als "bevorzugt" gelten sollen, bei der Verwirklichung dieser Vision helfen.
Dies ist erst der Anfang dieser Reise, auf der die Grundlagen für eine widerstandsfähige Zukunft gelegt werden. Unsere Branche muss sich auf die Kernkriterien und -prinzipien einigen, die für alle Fasern und Materialien gelten sollen, und davon ausgehend können wir Kriterien für Faserkategorien entwickeln, die auf jeden spezifischen Materialtyp anwendbar sind.
Diese Definition wird sich im Einklang mit den besten verfügbaren Klimawissenschaften und -modellen weiterentwickeln, und das Leitliniendokument wird als Ausgangspunkt für die folgenden nächsten Schritte im Jahr 2023 und darüber hinaus dienen:
Die entwickelte Definition wird auch auf andere von Textile Exchange entwickelte und geleitete Brancheninstrumente angewendet, wie die Preferred Fiber and Materials Matrix, die 2025 Sustainable Cotton Challenge und die 2025 Recycled Polyester Challenge.
Quellen:
TE Newsletter vom 07.02.2023 "Redefining “preferred” materials"
Vollständiges Guidane Dokuement "Preferred Fibers and Materials: Definitions"
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