Textile Exchange hat in Zusammenarbeit mit dem Global Organic Textile Standard (GOTS) die Zertifizierung von Bio-Baumwolle verschärft, um gegen Betrug vorzugehen.
Ab dem 1. Dezember 2022 muss Bio-Baumwolle aus GOTS-zertifizierten Betrieben die Rückverfolgbarkeit aller Transaktionszertifikatsdaten bis zur ursprünglichen landwirtschaftlichen Quelle nachweisen, um den Organic Cotton Standard (OCS) von Textile Exchange zu erfüllen.
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Alle Baumwollentkörnungsbetriebe (first processing), die bisher über eine GOTS-Zertifizierung für OCS Input lieferten, müssen nun ebenfalls nach dem OCS zertifiziert sein und Nachweise über alle Inputs von den Farmbetrieben vorlegen (Transaktionszertifikate der Anbaubetriebe, Scope-Zertifikate, Betriebsinputdaten wie Betriebskapazitäten).
Aktualisierung der OCS-Policy - Details zu Scope-Zertifikaten
Damit ein Material-Input für OCS-Produkte akzeptiert werden kann, ist folgende Datenmeldung erforderlich:
Nachweise (TC, SC, Data Reporting) innerhalb der OCS-Lieferkette (Quelle TE)
Diese zusätzlichen Daten für OCS werden von Zertifizierungsstellen und deren zertifizierten Betrieben verlangt. Dies kann dazu führen, dass die Zertifizierungsstellen Verträge, Vorschriften und technische Systeme mit ihren Kunden ändern müssen, um dies zu ermöglichen. Während TE von seinen eigenen zugelassenen Zertifizierungsstellen die Bereitstellung dieser Daten verlangen kann, können sie diese Anforderung nicht auf Zertifizierungsstellen ausweiten, die in anderen Systemen (wie dem GOTS) tätig sind, weshalb auch diese Anpassung erforderlich ist.
Um daraus resultierende Lieferengpässe zu minimieren und mögliche Bedenken hinsichtlich der gemeinsamen Nutzung von Daten auszuräumen, wird allen Standorten empfohlen, die derzeit nicht nach OCS zertifiziert sind, die notwendigen Schritte bezüglich einer OCS-Zertifizierung zeitnah einzuleiten. Nur dadurch kann sichergestellt werden, dass die Daten über die involvierten Zertifizierungsstellen mit Textile Exchange ausgetauscht werden dürfen. Um den Erst-Verarbeitern/Entkörnungsbetrieben diese Anpassung auf OCS-Zertifizierung zu erleichtern, verzichtet Textile Exchange bis zum 30. Juni 2023 auf die OCS-Zertifizierungsgebühren für jeden Standort, der derzeit GOTS-zertifiziert ist und sich für eine zusätzliche OCS-Zertifizierung entscheidet (dies gilt nicht, wenn der Standort bereits OCS- und GOTS-Zertifikate besitzt). Darüber hinaus erlaubt Textile Exchange den Zertifizierungsstellen, OCS-Zertifikate ohne zusätzliche Audits für Standorte auszustellen, die über gültige GOTS-Zertifikate verfügen. Kombinierte GOTS- und OCS-Audits werden künftig dann gleichzeitig mit dem GOTS-Re-Zertifizierung stattfinden. In all diesen Fällen, in denen ein OCS-Zertifikat bis zum 30. Juni 2023 ausgestellt wird, ist das Gültigkeitsdatum dasselbe wie das des GOTS-Zertifikats.
Diese Änderung ist in der „ASR-106 Accepted Equivalent Standards Policy“ schriftlich dokumentiert. Diese gravierende Änderung soll zu den kontinuierlichen Bemühungen von Textile Exchange beitragen, die Integrität von Bio-Baumwolle zu stärken.
Die gemeinsame Nutzung von Daten aus der GOTS-Zertifizierung ermöglicht Textile Exchange eine erhöhte Sichtbarkeit in der Rückverfolgung der OCS-Inputs. Nur durch diese Abstimmung mit GOTS und dem damit verbundenen Datentransfer ist es möglich, einen solideren Mengenabgleich durchzuführen. Textile Exchange beabsichtigt eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Lieferkette mit und für seine Standardnutzer, sobald das Systeme Trackit online geht.
Geben Sie diese OCS-Aktualisierung an alle Lieferanten weiter, die Sie derzeit mit OCS-zertifiziertem Material / Produkten beliefern. Stellen Sie sicher, dass sie über die Änderungen der Richtlinien und den Zeitplan informiert sind.
Setzen Sie sich mit wichtigen Lieferanten in Verbindung, um sicherzustellen, dass alles nach Plan läuft.
Quelle:
Webinar Textile Exchange, 21.09.2022
Textile Exchange Newsletter, September 2022
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