GOTS startet durch...

#Behindtheseams Kampange

Standardrevision

Satellite Cotton Monetoring Project

Quelle: Pexels

 

Mit der interaktiven Kampagne #BehindTheSeams begeistert Global Standard derzeit Verbraucher*innen und Branchenakteure für den GOTS. Nachdem die Änderungen der GOTS Version 7.0 erfolgreich umgesetzt wurden, startet bereits die nächste Revisionsphase – und Sie können aktiv daran mitwirken! Zudem setzt Global Standard mit dem Satellite Cotton Monitoring Project neue Maßstäbe in der nachhaltigen Landwirtschaft: In Zusammenarbeit mit der KI-Firma Marpel und der ESA ermöglicht dieses Pilotprojekt die satellitengestützte Überwachung von Bio-Baumwollfeldern.


#BehindTheSeams

Unter dem Kampagnentitel #BehindTheSeams 2024 lädt Global Standard Verbraucher*innen und Unternehmen ein, einen Blick hinter die Kulissen des GOTS-Standards zu werfen. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für die nachhaltigen und sozialen Werte des weltweit führenden Standards für ökologische Textilien zu schärfen und zu vertiefen.

Neben fundierten Informationen zum Thema nachhaltige Textilproduktion und Fakten zur GOTS-Zertifizierung erwarten die Besucher*innen auch anschaulich aufbereitete Nachhaltigkeitskooperationen, in denen sich der Global Standard einbringt. Ein breites Repertoire an Fallbeispielen, kompakt und ansprechend visualisiert, veranschaulicht die positiven Auswirkungen nachhaltiger Textilproduktion. Begleitet werden sie von Verlosungen zertifizierter Produkte der beteiligten Unternehmen via Instagram.

Bildquelle: GOTS #BehindTheSeams

Ein Highlight der Kampagne war ein Online-Quiz mit Fragen und Erklärungen rund um den GOTS und nachhaltige Textilproduktion, das den ganzen September über lief. Hier wird das Nachhaltigkeitswissen getestet und durch verständliche Erklärungen aktiv erweitert.

Unternehmen, die sich für eine Zertifizierung interessieren, finden auf der Kampagnenwebsite die Vorteile und den Ablauf der Zertifizierung anschaulich aufbereitet. Darüber hinaus werden in der Rubrik "GOTS IN ACTION" eine ganze Reihe von Standardnehmern in ansprechenden Kurzprofilen vorgestellt. Die Kampagne hat fast 5000 Menschen zum Mitmachen aktiviert!

 

Hier geht’s zur Kampagne

GOTS Revisionsprozess für 8.0

Global Standard hat offiziell den Revision Prozess für den GOTS 8.0 angestoßen. In einem ersten Schritt wird ein ehrenamtliches Standard Revision Comittee (SCR) zusammengestetzt, wofür man sich bewerben konnte. Zur Mitgestaltung waren Stakeholder der gesamten textilen Wertschöpfungskette eingeladen. Die finale Besetzung des Komitees wird bis Ende des Jahres bekannt gegeben.

 

Mit Spannung erwarten wir den ersten Revisionsentwurf für die neue Standardversion, der für Januar 2025 angekündigt ist. Bis März 2023 haben Sie die Gelegenheit im Rahmen der ersten öffentlichen Konsultationsphase ihre Vorstellungen für die Zukunft des GOTS aktiv mit einzubringen! Nützen Sie ihre Chance am klar definierten, transparenten und umfassenden Kriterienkatalog für den neuen und noch stärkeren GOTS 8.0 mitzuwirken!

 

Die Veröffentlichung eines zweiten Revisionsentwurfs und eine zweite Konsultationsphase sind im Juli 2025 geplant. Die finale Veröffentlichung der neuen GOTS 8.0 Version ist im März 2026 zu erwarten. Wir bleiben an den Entwicklungen dran!

satellite cotton monitoring project

Mit einem neuartigen Technologieprojekt ermöglicht die Global Standard gGmbH in Zusammenarbeit mit dem deutschen Technologie-Start-up Marple und der Europäischen Weltraumorganisation ESA die Erkennung von Baumwollfeldern und deren ökologischem Zustand. Basis dafür ist künstliche Intelligenz in Kombination mit Satellitenbildern. Damit leisten die Projektpartner einen zukunftsweisenden Beitrag, um den Anteil biologisch angebauter Baumwolle in der globalen Wertschöpfungskette der Textilindustrie zu erhöhen und die Integrität des Global Organic Textile Standard (GOTS) weiter zu stärken.

Die Nachfrage nach zertifizierter Bio-Baumwolle steigt seit Jahren kontinuierlich an. Verbraucherinnen und Verbraucher legen zunehmend Wert auf ökologisch verträgliche, fair produzierte Textilien und eine verlässliche Rückverfolgbarkeit der Produkte. Der Anteil von Bio-Baumwolle an der weltweiten Baumwollproduktion liegt heute jedoch erst bei 1 bis 2 Prozent. Mit dem Innovationsprojekt trägt die Non-Profit-Organisation Global Standard nun dazu bei, die Verfügbarkeit von ökologisch angebauter Baumwolle zu erhöhen und auch Kleinbauern einen niedrigschwelligen Zugang zur Bio-Zertifizierung zu ermöglichen. Gleichzeitig kann für Unternehmen und Verbraucher eine hohe Verlässlichkeit und Transparenz hinsichtlich der Herkunft des Rohstoffs gewährleistet werden.

innovation & Pilotprojekt in Indien

Die Projektpartner setzen erstmals innovative Technologien auf Basis künstlicher Intelligenz sowie Satellitenbilder der ESA zur Identifizierung, Validierung und kontinuierlichem Monitoring von Anbaufeldern ein. Herzstück des Systems ist die Software „Cotton Cultivation Remote Assessment“ (CoCuRA) von Marple. Sein Algorithmus wird mit realen Geodaten trainiert, die im Rahmen einer Vermessung landwirtschaftlicher Flächen erhoben werden. Darauf aufbauend kann das System nicht nur mit einer Genauigkeit von 97 Prozent Baumwollfelder via Satellitenbild identifizieren, sondern auch nach ihrem ökologischen Status unterscheiden. Denn Baumwollfelder, die mit Pestiziden behandelt werden, haben eine andere Beschaffenheit als Felder mit organischem Anbau. Mit anderen Worten: Mit Hilfe selbstlernender Technologie und Echtzeit-Satellitenbildern erkennt das System, welche Baumwollfelder nach organischen Methoden bewirtschaftet werden und damit für eine Bio-Zertifizierung nach internationalem IFOAM Standard qualifiziert sind. Dies wiederum ist eine der Grundvoraussetzungen für GOTS-zertifizierte Produkte, bei denen mindestens 70 Prozent der verwendeten Fasern aus zertifizierten Biofasern bestehen müssen und alle Verarbeitungsstufen des Textilprodukts eine Zertifizierung nach strengen ökologischen sowie sozialen Kriterien erfordern. 

 

In einem Pilotprojekt in Indien hat das Team rund 6.000 Felder vermessen und die Geodaten in die Software importiert. In der Folge hat der CoCuRA-Algorithmus rund 2,7 Millionen Quadratkilometer Land mit Baumwollanbau identifiziert. In den kommenden Jahren soll das Projekt skaliert und auf weitere Länder ausgeweitet werden. 

Über Satelliten werden landwirtschaftliche Flächen erfasst und KI-gesteuert analysiert, Bildquelle: Pexels

integration von kleinbauern

Für Unternehmen der Textilbranche bedeutet das Projekt einen unkomplizierten, verlässlichen und kosteneffizienten Zugang zu bio-zertifizierten Rohstoffen – und damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Zertifizierung ihrer Produkte mit dem GOTS-Siegel. Auch für Baumwollbauern bringt die KI-gestützte Klassifizierung etliche Vorteile mit sich, wie einen langfristigen Anreiz, ihren Anbau nach ökologischen Standards umzugestalten oder einen niedrigschwelligen Zugang zu einer Bio-Zertifizierung ihrer Rohstoffe und einer attraktiven internationalen Kundenzielgruppe. Denn viele, insbesondere kleine Anbaubetriebe, arbeiten von jeher nach traditionellen Methoden, die den Standard einer Bio-Zertifizierung erfüllen. Strukturell bedingt sind sie jedoch oftmals nicht zertifiziert, so dass ihre Ware nicht als Bio-Baumwolle anerkannt wird. Die Klassifizierung nach der neuen, satellitengestützten Methode kann dies ändern und kleinen Bauern oder Kollektiven eine attraktive Perspektive bieten.

 

Claudia Kersten, Managing Director von Global Standard erläutert: 

 „Indem wir Produzentinnen und Produzenten ökologisch zertifizierter Rohstoffe und verantwortungsvolle Unternehmen der Textilbranche zusammenbringen, tragen wir in hohem Maße dazu bei, den ökologischen Standard der Textilindustrie langfristig zu erhöhen. Dadurch verbessern wir für alle Menschen den Zugang zu nachhaltigen Produkten und kommen unserem Ziel, höchste soziale und ökologische Standards in textlichen Wertschöpfungsketten zu schaffen, einen wichtigen Schritt näher“

 

Wir werden die weiteren Entwicklungen in diesem spannenden Projekt weiter beobachten!