Sustainability Trend Guide

for Fashion Business - FW 2024

Quelle: BCome

Wer hinter diesem Guide modische Trends vermutet, irrt sich!

Die nachhaltige Innovationsplattform BCome geht weit über die aktuellen Branchenthemen hinaus, mit denen sich Unternehmen nachhaltig für die Zukunft aufstellen. Vom Digital Product Passport über die Repair Initiative bis hin zu Recycling-Trends bietet dieses Tool Zugang zu den Topthemen der Branche.

 

Mit einer übersichtlichen Struktur und einer Fülle an Lernressourcen, von Fachliteratur über Podcasts bis hin zu Erklärvideos, verschafft Ihnen dieses Tool den entscheidenden Wissensvorsprung.


Bcome

BCome hat sich als Plattform auf die nachhaltige Mitgestaltung der Mode- und Textilindustrie spezialisiert. Unternehmen werden dabei unterstützt, Produktdesign, Daten und Wissen für nachhaltiges unternehmerisches Handeln zu nutzen. Auf der BCome-Plattform können Unternehmen die Auswirkungen ihrer Produkte messen, daran arbeiten und schließlich gegenüber Dritten kommunizieren. Für letzteres kann die Plattform in die E-Commerce-Plattformen der Unternehmen integriert werden, um eine effektive Kundenkommunikation zu ermöglichen.

 

BCome legt nach eigenen Angaben Wert darauf, relevante Umweltauswirkungen direkt zu lokalisieren, soziale Risiken zu ermitteln und das Kreislaufpotenzial von Produkten zu bestimmen.

 

10 Trends/ Herausforderungen

  • 01 EU-Wahlen und Auswirkungen auf die Branche
  • 02 Digital Product Passport
  • 03 Repair Initiative
  • 04 Scaling Recycling
  • 05 Nachhaltige Kollaborationen
  • 06 Nachhaltigkeit als das neue Cool
  • 07 Neue Definition von Wachstum, jenseits von finanziellen Gewinnen
  • 08 Demütigkeit in nachhaltigen Prozessen
  • 09 Stand der Dekarbonisierung von Mode
  • 10 Die Verhaltenskrise verstehen

Die BCome Gründerinnen Alba Garcia & Anna Cañadell betonen die Relevanz von Trends:

„Wenn sich ein Trend durchsetzt und uns zwingt, uns an neue Umstände anzupassen, um langfristig zu überleben, schafft er eine neue Realität. Diese neue Realität erfordert eine neue Art, Dinge zu tun, und macht das alte System irrelevant.“

Im Guide werden 10 relevante Branchentrends dargestellt, von denen wir uns den Digital Product Passport und das Thema Scaling Recycling ausgesucht haben, um sie in Kurzprofilen vorzustellen:

02 Digitale Product Passport

BCome nimmt den Digitale Product Passport unter die Lupe!  Bildquelle: Pexels

 

Der DPP wird den Lesenden als neue Technologie, deren Ziel es ist Lieferketten transparenter und nachhaltiger zu gestalten, vorgestellt. Er soll mündige Konsument*innenentscheidungen auf Basis von Informationen zum Lebenszyklus von Produkten ermöglichen. Der Geltungsbereich wird unabhängig vom Produktionsstandort, für Produkte auf dem EU-Markt beschrieben. Zu den 16 inkludierten Kategorien des DPP gehören neben Weiteren die Herkunft des Erzeugnisses und die Materialzusammensetzung.

 

Unter „Key actions to take” werden betroffene Akteure dazu aufgefordert sich über die 16 Kategorien, zugehörige Definitionen und die Auslegung im Textilsektor zu informieren. Darüber hinaus wird empfohlen, das für den DPP notwendige Datenmanagement bereits jetzt zu organisieren und ggf. Dienstleister in diesen Prozess einzubinden. Abschließend wird die enge Zusammenarbeit mit Lieferanten gefordert, aus der Klarheit für die Anforderungen für den DPP für alle Beteiligten hervorgehen soll. 

 

Im Wissenspool zum Thema DPP bietet BCome weiterführende Links zum aktuellen Entwurf, einer Studie, in der die Potentiale für Nachverfolgbarkeit, Kreislauffähigkeit und Transparenz, die durch den DPP erzielt werden können, dargestellt werden. Abschließend wird auf eine Folge des Innovation Forum Podcast, mit dem Titel „Legislation to implementation: ESPR and digital product passports“, verwiesen. 


04 Scaling Recycling

Trotz zuletzt starker Entwicklung im Textil- zu Textil Recycling sind laut dem Guide weltweit weniger als 1% der Textilien, Faser-zu-Faser recycelt. Ana Rodes, Head of Sustainability beim Materialforschungsunternehmen und Produzenten für recycelte Baumwollfasern und -mischungen Recover,  stellt beim Global Fashion Summit 2024 diesbezüglich fest:

 

„Textilrecycling kann in kleinem Maßstab nicht effektiv funktionieren. Die Marken sind diejenigen, die die Nachfrage schaffen, und die Nachfrage reicht nicht aus, wenn sie recycelte Materialien nur in kleinen Kapselkollektionen verwenden. Die Unternehmen müssen recycelte Materialien zu einem Kernstück ihres Faserportfolios machen.“

 

Der Sustainability Trend Guide sieht große Potentiale im chemischen Recycling, mit dem bis zu 70% der textilen Abfälle recycelt werden könnten. Schlüssel dafür sind fortschrittliche Depolymerisationstechnologien und neue Lösungsmittel. Akteure sind laut den Autoren darin gefordert in Firmen zu investieren, die an Innovationen im Textil-zu-Textil Recycling arbeiten, Ecodesign-Prinzipien (Langlebigkeit, Recycelbarkeit) zu implementieren und Anreize für Kunden zu schaffen. So könnten bsw. in Partnerschaften mit Recyclern, Anreize für Kunden geschafft werden, Bekleidung zurückzubringen.

 

Für ein vertieftes Eintauchen in die Thematik wird ein Video von Planet A zum Thema Textilrecycling und ein Fachartikel von McKinsey mit aktuellen Kennzahlen zu Textilabfällen und Recyclingeffekten verlinkt. Ergänzt werden sie durch eine thematisch passenden Podcast Folge von „The Circular Economy Show“, die von der Ellen MacArthur Foundation produziert wird. 

ausblick

Der Sustainability Trend Guide for Fashion Business – Fall- Winter 2024 überzeugt durch seine kompakte und übersichtliche Struktur, die es Lesenden leicht macht, einen Überblick über die brandaktuellen Themen der Branche zu gewinnen. Besonders gelungen ist das vielseitige Angebot an weiterführenden Informationen, mit denen eine individualisierte Vertiefung der einzelnen Themen erfolgen kann, die sich an den präferierten Lernkanälen der Leserschaft orientierten.

 

Hier geht’s zum Guide für Einblicke in weitere Branchentrends

Quellen