katharina schaus als mitglied ins akkreditierungskomitee berufen

Als Teil des Akkreditierungskomitees bringt Katharina Schaus ihre jahrelange Erfahrung im Aufbau von Zertifizierungssystemen, in der Durchführung von Audits, im Treffen von Zertifizierungsentscheidungen und im Angebot von Schulungs- und Beratungsdiensten für Textilproduzenten, Händler und Einzelhändler sowie Zertifizierungsstellen mit ein. Sie war an der Initiierung und Entwicklung des GOTS - Global Organic Textile Standard - beteiligt, ist Gründerin von it fits – Organic Textile Partner und hat eine Reihe von Studien/Gutachten verfasst, die Einblicke und Handlungsmaßnahmen zu Textilstandards, Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit geben.

Durch die Mitgliedschaft komplettiert Katharina Schaus ihren Erfahrungsschatz und erweitert ihre Kenntnisse im Bereich Standard-Entwicklung und Zertifizierung nun auch im Gebiet der Akkreditierung.

IOAS ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Integrität von Standards in den Bereichen ökologische und nachhaltige Landwirtschaft, Umweltmanagement, soziale Gerechtigkeit und fairer Handel einsetzt. IOAS bewertet die Kompetenz von Organisationen, die Zertifizierungen nach Nachhaltigkeitsstandards anbieten. Ziel ist es, dass die Erzeuger in einem fairen Umfeld arbeiten und die Verbraucher den Produkten, die diese Labels tragen, vertrauen können.

Was bedeutet das konkret? Inhaber von Nachhaltigkeitsstandards wie beispielsweise der GOTS oder Textile Exchange arbeiten mit unabhängigen Zertifizierungsstellen. Diese Zertifizierungsstellen vergeben die Zertifikate des jeweiligen Standards und überprüfen die Einhaltung der Kriterien durch Audits. Um die gewissenhafte Arbeit der Zertifizierungsstellen sicherzustellen, müssen diese durch eine Akkreditierungsstelle zugelassen werden. Weitere Akkreditierungsstellen neben IOAS (US) sind zum Beispiel die DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle), SLAB (Sri Lanka) oder COFRAC (Frankreich).

Der IOAS-Vorstand hat ein Akkreditierungskomitee (AK) aus inzwischen 9 Personen ernannt, das die Aufgabe hat, die Akkreditierungsentscheidungen von den nicht-technischen Aspekten der Organisation zu trennen. Dieser technische Ausschuss wird ernannt, um ein Gleichgewicht der Interessen, der Repräsentation und der Geographie sowie eine Fülle von Fachkenntnissen im Bereich der Konformitätsbewertung zu gewährleisten.

So besetzen die Komitee-Mitglieder vier verschiedene Sektoren:

• Sector representation: Developing World
• Sector representation: Conformity Assessment
• Sector representation: Regulatory
• Sector representation: Beneficiaries

Das Akkreditierungskomitee berät bei Akkreditierungsprozessen und entscheidet über die Fortführung der Akkreditierung von Zertifizierungsstellen, wenn bei diesen Unstimmigkeiten auftreten. Entscheidet das Akkreditierungskomitee, dass eine Zertifizierungsstelle die geforderten Anforderungen nicht mehr erfüllt bzw. nicht ordnungsgemäß umsetzt, kann die Akkreditierung zeitweise (Suspendierung) oder komplett (Withdrawl) entzogen werden.

Warum braucht man eine Akkreditierung?

Akkreditierung ist ein Mechanismus zur Vertrauensbildung und zur Erleichterung des Handels. IFOAM – der Welt-Dachverband des ökologischen Anbaus, ist Gründer der IOAS, engagierte sich in den späten 1980er Jahren bereits im Bereich der Akkreditierung, weil es an Vertrauen zwischen den Zertifizierungsstellen und ihren Kunden mangelte. Um das Vertrauen unter den Erzeugern und den Händlern zu schaffen, war es notwendig, die in verschiedenen Ländern tätigen Zertifizierungs- oder Kontrollstellen zu überwachen. Die Akkreditierungsstelle ist an der Seite der Standardgeber das Fundament der Konformitätsbewertungspyramide.

Da der Handel mit Waren, welche mit Umweltlabel gekennzeichnet sind, ein sehr schnell wachsender Sektor ist und sich auf internationaler Ebene abspielt, wenden sich viele private Zertifizierungssysteme und Regulierungsbehörden der Akkreditierung zu.

Zertifizierungs- oder Kontrollstellen müssen ihre Kompetenz nachweisen, indem sie sich einer Begutachtung durch Akkreditierungsstellen wie IOAS unterziehen. Sobald die Akkreditierung erfolgt ist, wird die Zertifizierungsstelle von der Regulierungsbehörde oder dem Eigentümer des Standardprogramms als zugelassen aufgeführt. Für Hersteller und Händler stellt das sicher, dass der Zertifizierungsprozess gemäß den vereinbarten Regeln durchgeführt wird und dass die zertifizierten Produkte wiederum der vereinbarten Norm entsprechen. Dem Handel mit zertifizierten Waren kann somit mehr Vertrauen geschenkt werden.

Der Bewertungsprozess

Der Begutachtungsprozess ist in internationalen Normen (ISO/IEC 17065) beschrieben und wird in den IOAS-Richtlinien und -Verfahren ausführlich erläutert. Ein detaillierter allgemeiner Leitfaden für die Durchführung der Akkreditierung durch IOAS ist im allgemeinen Betriebshandbuch enthalten. Die spezifischen Anforderungen der einzelnen Programme sind in den Betriebshandbüchern der einzelnen Standard-Programme aufgeführt.

Nach der Akkreditierung unterliegt die Zertifizierungsstelle einer laufenden jährlichen Überwachung und einem 5-Jahres-Wiederholungsaudit. Das Überwachungssystem wird durch die Regeln des Standard-Eigentümers und der IOAS-Risikopolitik geregelt, aber die Zertifizierungsstelle wird mindestens alle zwei Jahre vor Ort besucht.

Stellen sich bei diesem Assessment Unstimmigkeiten bei der Kontrollstelle heraus, wird das Akkreditierungskomitee über die notwendigen Sanktionen entscheiden.

Wird eine Akkreditierung suspendiert oder gar entzogen, müssen die zertifizierten Firmen der betroffenen Kontrollstelle umgehend informiert werden. Ein Entzug der Akkreditierung bedeutet, dass die zertifizierten Firmen sich eine neue Kontrollstelle suchen müssen. Für den Wechsel der Kontrollstelle hat der Standardgeber in der Regel einen Ablauf definiert, so dass keine Zertifizierungslücken entstehen.

Quellen:

Katharina Schaus

https://ioas.org/accreditation/about-accreditation/

https://ioas.org/about-ioas/structure/accreditation-committee/